Wer nach Deutschland zieht oder hier eine Weile bleiben möchte, braucht unter Umständen eine deutsche Fahrerlaubnis. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen, damit Sie einen ausländischen Führerschein umschreiben können: welche Fristen zur Gültigkeit wichtig sind, wie die Antragstellung abläuft und vieles mehr.

Das bedeutet es, einen Führerschein umzuschreiben
Einen ausländischen Führerschein umschreiben bedeutet, dass Sie Ihre ausländischen Dokumente in deutsche Dokumente umwandeln lassen. Das ist möglich bei der Fahrerlaubnisbehörde Ihrer Stadt oder Ihres Landkreises.
Der ausländische Führerschein kann nach einer gewissen Zeit seine Gültigkeit verlieren. Dann sind Sie nicht mehr berechtigt, in Deutschland ein Fahrzeug zu steuern. Sie sollten die Dokumente also dringend rechtzeitig umschreiben lassen.
👉 Diese Führerscheine können umgeschrieben werden:
Ihr Führerschein ist aus einem EU-Land? Dann ist es nicht nötig, die Fahrerlaubnis extra umschreiben zu lassen.

Ihr Führerschein wurde in einem Land außerhalb der EU ausgestellt? Dann ist es nach einer gewissen Zeit sogar dringend notwendig, ihn umschreiben zu lassen. Die Voraussetzungen lesen Sie im folgenden Kapitel.
Voraussetzungen zum Umschreiben eines Führerscheins
Die Umschreibung des Führerscheins ist in folgenden Fällen notwendig:
- Sie haben einen Führerschein aus einem Land außerhalb der EU und halten sich länger als sechs Monate in Deutschland auf.
- Sie haben einen Führerschein aus einem Land außerhalb der EU und verlegen Ihren Wohnsitz nach Deutschland.
- Sie haben noch ein altes Führerscheinformat, das nicht der aktuellen EU-Richtlinie entspricht.
- Sie haben einen EU-Führerschein, der demnächst ablaufen wird.
Außerdem sind folgende Voraussetzungen dringend zu beachten:
- Der ausländische Führerschein ist bei Antragstellung noch gültig.
- Es handelt sich nicht um ein vorläufiges Dokument oder einen Lernführerschein.
- Es wurden im Ausland alle nötigen Prüfungen bereits absolviert.
- Es handelt sich nicht um einen internationalen Führerschein.

👉 Benötigte Dokumente
Sie benötigen bei der Umschreibung Ihres Führerscheins folgendes:
- ein Ausweisdokument
- ein aktuelles, biometrisches Passbild
- ggf. die Übersetzung des ausländischen Führerscheins (ob diese nötig ist, wird von der Fahrerlaubnisbehörde entschieden)
- einen Nachweis über einen absolvierten Erste-Hilfe-Kurs
- ggf. einen Nachweis über die Sehfähigkeit (bei Drittstaaten und bestimmten Ländern)
- ggf. Nachweise zur ärztlichen Untersuchung, ein augenärztliches Attest, ein Leistungstest (bei Bus- und LKW-Führerscheinen)
Das muss beim Umschreiben eines Führerscheins beachtet werden
Der ausländische Führerschein muss im Original bei der Behörde eingereicht werden. Er wird an das Ursprungsland zurückgesendet oder dort einbehalten.
Wer nicht länger als 12 Monate in Deutschland leben wird oder einen anderweitigen Nachweis hat, kann beantragen, den ausländischen Führerschein einbehalten zu können. Diese Entscheidung treffen die Behörden allerdings individuell.
Gültig ist der neue deutsche Führerschein dann 15 Jahre lang, danach muss er erneuert werden.
So läuft die Beantragung ab
👉 1. Alle nötigen Unterlagen zusammensuchen
Sie müssen gegebenenfalls vorab Untersuchungen machen, biometrische Passbilder schießen lassen o.ä. Beginnen Sie also frühzeitig damit, die nötigen Unterlagen zu sammeln.
👉 2. Antrag stellen
Informieren Sie sich bei der Fahrerlaubnisbehörde, die für Ihren aktuellen Wohnort zuständig ist. Zum Teil ist der Antrag online abrufbar, bei anderen muss man persönlich zur Führerscheinstelle kommen.
👉 3. Eventuell benötigte Prüfungen nachholen
In manchen Fällen ist keine erneute Prüfung nötig, in anderen muss die theoretische und/oder die praktische Prüfung erneut abgelegt werden. In dieser Auflistung können Sie einsehen, welche Länder und Führerscheinklassen von einer erneuten Prüfung betroffen sind.
👉 4. Neuen Führerschein abholen
Bei den meisten Fahrerlaubnisbehörden muss der neue Führerschein persönlich abgeholt werden.
Hier finden Sie eine Liste der verschiedenen Anlaufstellen, die für bestimmte Städte zuständig sind. Dort können Sie Ihren Führerschein umschreiben lassen:
Fristen zum Umschreiben des Führerscheins
Wer seinen Wohnsitz neu in Deutschland anlegt, hat danach sechs Monate Zeit, die Fahrerlaubnis umschreiben zu lassen.
Bei einem längerfristigen Aufenthalt verfällt die Gültigkeit ebenfalls nach sechs Monaten. Auch dann müssen Sie die Dokumente umwandeln lassen.
Kosten und Dauer der Antragsstellung
Die Kosten liegen einheitlich bei 35 Euro Gebühr. Sollten Sie noch einmal eine Prüfung ablegen müssen, zahlen Sie 42,60 Euro sowie die Kosten für die Prüfung selbst.
Gegebenenfalls sind auch die Passbilder sowie das Übersetzen der Dokumente zu bezahlen.
Die Bearbeitungszeit für die Umschreibung ist sehr kurz, aber beantragen Sie diese auf jeden Fall, solange Sie noch in der Frist von sechs Monaten sind.
Sie können sich bei der Fahrerlaubnisbehörde Ihrer Stadt oder Ihres Landkreises informieren, wenn Sie Fragen zur Umschreibung des Führerscheins haben.

Auf einen Blick
Menschen, deren Fahrerlaubnis außerhalb der EU ausgestellt wurde,müssen den ausländischen Führerschein umschreiben lassen. Andernfalls erlischt die Gültigkeit nach sechs Monaten Aufenthalt in Deutschland. Dann dürfen Sie kein Fahrzeug mehr steuern. Für manche Länder ist eine erneute theoretische oder praktische Fahrprüfung notwendig, um den Führerschein in eine deutsche Fahrerlaubnis umwandeln zu können. Informieren Sie sich hierzu rechtzeitig, damit Sie innerhalb der Frist bleiben und weiterhin fahren können.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Warum muss ich meinen Führerschein umschreiben lassen?
Wenn Sie aus einem Nicht-EU-Land kommen und länger als sechs Monate in Deutschland leben, müssen Sie Ihren Führerschein umschreiben lassen, da dieser nach dieser Frist seine Gültigkeit verliert.
Wie lange habe ich Zeit, meinen Führerschein umzuschreiben?
Wenn Sie nach Deutschland ziehen oder länger als sechs Monate bleiben, müssen Sie Ihren Führerschein innerhalb von sechs Monaten umschreiben lassen.
Wo kann ich meinen Führerschein umschreiben lassen?
Die Umschreibung erfolgt bei der Fahrerlaubnisbehörde Ihrer Stadt oder Ihres Landkreises. Informieren Sie sich vorab, ob eine Online-Beantragung möglich ist oder ob Sie persönlich erscheinen müssen.