Sie möchten beispielsweise ein Haus oder ein Grundstück erwerben? In diesem Fall werden Sie sehr wahrscheinlich dazu aufgefordert, dem Verkäufer eine Unbedenklichkeitsbescheinigung auszuhändigen. Innerhalb des deutschen Verwaltungswesens spielt dieses Dokument eine wichtige Rolle. Was damit über Ihre Person oder das Unternehmen ausgesagt wird, entdecken Sie in diesem Artikel. Erfahren Sie ebenso, wo Sie diese Unterlagen anfordern und welche Kosten damit verbunden sind. Zwar soll sich unser Bericht um das steuerliche Dokument drehen. Sie finden allerdings auch zusammenfassende Informationen zu anderen Unbedenklichkeitsbescheinigungen, wie zum Beispiel die der Krankenkasse.

Bedeutung der Unbedenklichkeitsbescheinigung
Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ist ein Nachweis, dass keine offenen Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt oder einer anderen zuständigen Behörde bestehen. Sowohl Privatpersonen, Unternehmen, aber auch öffentliche Einrichtungen werden bei unterschiedlichen Transaktionen aufgefordert, diese Bescheinigung vorzulegen.
Es gibt verschiedene Arten von Unbedenklichkeitsbescheinigungen, die sich je nach Zweck und ausstellender Institution unterscheiden:
- 1. Steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes: Diese wird benötigt, um nachzuweisen, dass keine Steuerschulden bestehen. Auf dieses Dokument spezialisieren wir uns in unserem Beitrag.
- 2. Unbedenklichkeitsbescheinigung Kfz: Diese Bescheinigung ist notwendig, wenn ein Fahrzeug um- oder abgemeldet wird. Sie bestätigt, dass keine Kfz-Steuerschulden bestehen. Ausgestellt wird sie von der Zulassungsstelle.
- 3. Unbedenklichkeitsbescheinigung der Krankenkasse: In einigen Fällen, wie zum Beispiel bei der Anstellung oder bei bestimmten Versicherungsanträgen, kann eine Bescheinigung erforderlich sein. Mit der Unbedenklichkeitsbescheinigung der Krankenkasse wird ausgesagt, dass keine ausstehenden Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse existieren. Alle gesetzlichen Krankenkassen stellen die Zertifizierung aus.
- 4. Unbedenklichkeitsbescheinigung für Universitäten: Einige Hochschulen verlangen diesen Beleg, um sicherzustellen, dass keine ausstehenden Schulden gegenüber einer anderen Universität bestehen, beispielsweise bei der Exmatrikulation.

Hierfür wird die steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung benötigt
Am häufigsten wird das Dokument beim Kauf eines Grundstücks oder einer Immobilie benötigt. Die Grundbuchämter sind angehalten, bei Umschreibungen im Grundbuch eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Käufer entgegenzunehmen. Hierüber wird belegt, dass die Höhe der Grunderwerbsteuer bezahlt wurde.
Weiter kann ein Nachweis steuerlicher Schuldenfreiheit notwendig werden bei:
- Aufnahme eines Kredits
- Antragstellung eines neuen Gewerbe
- Betriebe, die an öffentlichen Ausschreibungen (Bauvorhaben) teilnehmen
- Änderung des Firmennamens

Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung beim Finanzamt beantragen
Per Online-Meldeverfahren ist die Antragstellung denkbar einfach. Entweder wird sie von einem zugelassenen Entgeltabrechnungsprogramm herausgegeben, oder online über das Meldeportal Elster.
Tätigen Sie den Kauf einer Immobilie, ist es üblich, dass der Notar die Beantragung beim Finanzamt übernimmt. Hierzu muss die vollständige Bezahlung der Grunderwerbsteuer nachgewiesen werden. Wurde sie beglichen, erfolgt die Ausstellung der Behörde. Es wird belegt, dass keine steuerlichen Bedenken vorliegen. Der Eintragung als Eigentümer im Grundbuch steht somit nichts im Wege.


Diese Unterlagen werden benötigt
Wenn Sie beim Finanzamt eine Unbedenklichkeitsbescheinigung beantragen, brauchen Sie einen Pass oder einen gültigen Personalausweis. Dies obliegt dem Identitätsnachweis Ihrer Person. Zusätzlich nennen Sie Ihre Steuer-ID oder Steuernummer.
Unternehmen, die das Dokument beantragen, legen einen Handelsregisterauszug oder eine Gewerbeanmeldung vor.


Mit der steuerlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung zum Hauskauf
In erster Linie dient die Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamts dem Kauf einer Immobilie oder eines Grundstücks. Sie belegen damit, dass Sie die Grunderwerbsteuer entrichtet haben. Es ist somit möglich, sich ins Grundbuch als neuer Eigentümer eintragen zu lassen. Aber auch bei einer Finanzierung wird sie benötigt. Sie zeigen, dass die Grundsteuer bezahlt wurde.
Darüber hinaus werden auch von Krankenkassen, Universitäten oder der Zulassungsstelle spezialisierte Bescheinigungen ausgestellt. Allesamt belegen diese, dass Sie Ihre Altlasten beglichen haben. Neuanschaffungen können dann getätigt werden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Hat die Unbedenklichkeitsbescheinigung ein Verfallsdatum?
Nein, die Unbedenklichkeitsbescheinigung hat kein Verfallsdatum. Allerdings ist es wahrscheinlich, dass der Empfänger oder die Empfängerin Sie um eine aktuelle Bescheinigung bitten.
Kann ich die Bescheinigung auch für eine andere Person beantragen?
Ja, das ist mit einer schriftlichen Vollmacht und einer Kopie des Ausweises der betreffenden Person möglich.



