Das Weihnachtsgeld ist für viele Arbeitnehmer eine willkommene finanzielle Unterstützung. Doch was genau steckt hinter diesem “Bonus”? Wer hat Anspruch darauf, wie wird es berechnet und wann wird es ausgezahlt? Im heutigen Artikel klären wir diese und weitere Fragen rund um das deutsche Weihnachtsgeld!
- Was ist Weihnachtsgeld und welches Ziel verfolgt es?
- Wer hat Anspruch auf Weihnachtsgeld?
- Wie wird Weihnachtsgeld berechnet?
- Hängt das Weihnachtsgeld vom Gehalt, der Position oder der Betriebszugehörigkeit ab?
- Was passiert mit dem Weihnachtsgeld bei einem Jobwechsel oder der Kündigung?
- Die Haushaltskasse mit dem Weihnachtsgeld aufstocken
- FAQ`s
Was ist Weihnachtsgeld und welches Ziel verfolgt es?
Weihnachtsgeld ist eine Sonderzahlung, die Arbeitnehmer in der Regel am Ende des Jahres, meist im November oder Dezember, zusätzlich zu ihrem regulären Gehalt erhalten.
Es dient nicht nur der Anerkennung der geleisteten Arbeit im vergangenen Jahr, sondern hilft vielen Arbeitnehmern, ihre Ausgaben für die Feiertage zu decken. Der Bonus ist eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers und ist daher nicht gesetzlich vorgeschrieben, auch wenn er in vielen Branchen zur Tradition gehört.
Wer hat Anspruch auf Weihnachtsgeld?
Ob Sie als Arbeitnehmer Weihnachtsgeld erhalten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst ist es wichtig, den Arbeitsvertrag oder gegebenenfalls den Tarifvertrag zu überprüfen.
1. Arbeitnehmer mit Tarifvertrag
In vielen Branchen, insbesondere im öffentlichen Dienst, wird Weihnachtsgeld gesetzlich oder durch Tarifverträge geregelt. Wenn ein Tarifvertrag existiert, haben die betroffenen Arbeitnehmer Anspruch auf den Bonus.
2. Arbeitnehmer mit Arbeitsvertrag
Wenn Weihnachtsgeld explizit in Ihrem Arbeitsvertrag festgehalten wurde, besitzen Sie ebenfalls rechtlichen Anspruch darauf. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass der Arbeitgeber nicht verpflichtet ist, dieses zusätzlich zu zahlen, es sei denn, es wurde vertraglich vereinbart.
3. Minijobber und Teilzeitbeschäftigte
Minijobber und Teilzeitbeschäftigte können ebenfalls Weihnachtsgeld erhalten. Der Anspruch richtet sich nach der Vereinbarung im Arbeitsvertrag. Ein gesetzlicher Anspruch besteht jedoch nicht. Allerdings dürfen diese Gruppen nicht schlechter gestellt werden, als Vollzeitbeschäftigte.
Wie wird Weihnachtsgeld berechnet?
Die Berechnung des Weihnachtsgeldes ist nicht einheitlich. Es fällt also völlig individuell aus. Oft richtet sich die Höhe des Bonus nach dem monatlichen Bruttogehalt oder dem Jahresgehalt. Errechnen lässt sich die Auszahlung folgendermaßen:
Berechnungsbeispiel:
Sie erhalten ein monatliches Bruttogehalt von 3.000 Euro. Laut Arbeitsvertrag werden Ihnen 50 Prozent eines Monatsgehalts gezahlt. 1.500 Euro Weihnachtsgeld würden Sie dann erhalten.
In anderen Fällen kann das Weihnachtsgeld auch in einem festen Betrag ausgezahlt werden, beispielsweise 1.000 Euro (für alle Arbeitnehmer, unabhängig von der Position oder dem Gehalt).
Hängt das Weihnachtsgeld vom Gehalt, der Position oder der Betriebszugehörigkeit ab?
Kurzum – Ja! Das Weihnachtsgeld ist zumeist Abhängig von folgenden Faktoren:
1. Gehalt: In diesem Beispiel wird das Weihnachtsgeld in Relation zum monatlichen Bruttogehalt gezahlt. Ein höheres Gehalt führt dann zu einem höheren Weihnachtsgeld.
2. Position: In einigen Unternehmen (häufig große Konzerne) erhalten leitende Angestellte oder Manager ein höheres Weihnachtsgeld als gewöhnliche Angestellte. Dies ist jedoch nicht gesetzlich vorgeschrieben, sondern eine unternehmensinterne Regelung und gleicht auch eher einer Prämie als dem klassischen Weihnachtsgeld.
3. Betriebszugehörigkeit: Je länger ein Mitarbeiter im Unternehmen tätig ist, desto höher kann das Weihnachtsgeld ausfallen. Manche Unternehmen zahlen ihren langjährigen Mitarbeitern mehr Weihnachtsgeld als Neueinsteigern.
Gemäß Arbeitsrecht gibt es keine gesetzliche Verpflichtung für den Arbeitgeber, Weihnachtsgeld zu bezahlen.
Wann wird Weihnachtsgeld ausgezahlt?
Die Auszahlung des Weihnachtsgeldes erfolgt in den häufigsten Fällen im November oder Dezember, rechtzeitig vor den Feiertagen. Allerdings gibt es auch Unternehmen, die das Weihnachtsgeld erst kurz vor Weihnachten auszahlen oder es auf das nächste Jahr verschieben.
Das Weihnachtsgeld wird gemeinsam mit dem Gehalt ausgezahlt – so zumindest die häufigste Form. In Unternehmen, in denen Weihnachtsgeld als Jahresbonus gilt, kann es jedoch auch zu einem anderen Zeitpunkt im Jahr ausgezahlt werden.
Ist das Weihnachtsgeld steuerpflichtig?
Weihnachtsgeld unterliegt grundsätzlich der Lohnsteuer. Wie bei regulären Gehaltszahlungen wird auch das Weihnachtsgeld versteuert, was bedeutet, dass es bei der des Nettobetrags berücksichtigt wird.
Im Vergleich zu Ihrem gewöhnlichen Gehalt zahlen Sie dabei “mehr” Steuer. Das bedeutet nicht, dass der Staat einen höheren Steuersatz verlangt. Vielmehr zwölftelt das Finanzamt die Zahlung des Weihnachtsgeldes – tut also förmlich so, als ob die Zahlung nicht auf einmal erfolgt, sondern verteilt auf 12 Monate.
Gibt es steuerfreies Weihnachtsgeld?
“Weihnachtsgeld” steuerfrei zu erhalten, kann in Sonderformen umsetzbar sein. Gewährt Ihr Arbeitgeber das Weihnachtsgeld in Form von Sachleistungen (z.B. Gutscheinen oder Gutscheinkarten), können diese bis zu einem Betrag von 44 Euro pro Monat steuerfrei sein. Für höhere Beträge muss jedoch eine Steuer gezahlt werden.
Ist Weihnachtsgeld pfändbar?
Weihnachtsgeld ist grundsätzlich pfändbar. Das bedeutet, dass Gläubiger das Weihnachtsgeld von Ihnen einfordern können, um offene Forderungen zu begleichen. Eine Freigrenze bis zu 750 Euro gibt es jedoch, bei der das Weihnachtsgeld nicht vollständig gepfändet werden darf.
Was passiert mit dem Weihnachtsgeld bei einem Jobwechsel oder der Kündigung?
Die Zahlung von Weihnachtsgeld bei Kündigung während des Jahres wird anteilig berechnet. Ausnahmen bestehen, wenn der Arbeits- oder Tarifvertrag anderes regelt.
Pro-rata Weihnachtsgeld
Mitarbeiter, die das Unternehmen vor dem 31. Dezember verlassen, haben Anspruch auf ein anteiliges Weihnachtsgeld. Wenn ein Mitarbeiter beispielsweise nur sechs Monate im Unternehmen tätig war, würde er nur 50 % des vollen Weihnachtsgeldes erhalten.
Weihnachtsgeld im öffentlichen Dienst
Weihnachtsgeld öffentlicher Dienst wird zumeist vertraglich geregelt.Auch hier gilt: Wer vor Jahresende das Beschäftigungsverhältnis beendet, hat Anspruch auf eine anteilige Zahlung des Weihnachtsgeldes.
Die Haushaltskasse mit dem Weihnachtsgeld aufstocken
Das Weihnachtsgeld ist für viele Personen essentiell. Je nach Arbeitsvertrag, Branche, Tarifvertrag oder Betriebszugehörigkeit variiert die Höhe. Erkundigen Sie sich über Ihren persönlichen Anspruch und vermeiden Sie dadurch mögliche Streitigkeiten!
FAQ`s
Wie werden Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld im Bürgergeld berücksichtigt?
Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld werden beim Bürgergeld als Einkommen angerechnet und können die Höhe des Anspruchs auf Bürgergeld beeinflussen. Sie müssen daher in der monatlichen Einkommensmeldung angegeben werden.
Besteht Anspruch auf Weihnachtsgeld während des Krankengeldbezugs?
Ja, die Sonderzahlung muss auch während einer Arbeitsunfähigkeit, also dem Krankengeld, gewährt werden, selbst wenn der Anspruch auf Entgeltfortzahlung aufgrund von Eigenverschulden oder nach Ablauf der Sechs-Wochen-Frist entfällt.
Wie hoch ist Weihnachtsgeld?
Die Höhe des Weihnachtsgeldes variiert je nach Arbeitgeber, Branche und Arbeitsvertrag und ist häufig ein Prozentsatz des monatlichen Gehalts, z. B. 50 % oder ein Fixbetrag.
Wann wird das Weihnachtsgeld ausgezahlt?
Weihnachtsgeld wird normalerweise bis spätestens Ende Dezember ausgezahlt, häufig jedoch bereits im November oder Dezember.
Haben Minijobber Anspruch auf Weihnachtsgeld?
In einem Minijob haben Sie Anspruch auf anteiliges Urlaubs- und Weihnachtsgeld, wenn diese Zahlungen im Unternehmen üblich sind oder durch einen Tarifvertrag vorgesehen werden.