Als Autoversicherung werden alle Versicherungen rund um das Personenkraftfahrzeug verstanden. Dabei gibt es verschiedene Arten von Versicherungen, sodass man unter der Vielzahl an Angeboten schnell den Überblick verlieren kann. Welche Versicherungen es gibt, welche du brauchst und welche fakultativ sind, erklären wir dir.

Autoversicherung: deswegen ist sie wichtig
Grundsätzlich besteht in Deutschland eine Versicherungspflicht für alle Fahrzeuge, die am Straßenverkehr teilnehmen. Das absolute Minimum stellt dabei die Kfz-Haftpflichtversicherung dar. Ein Auto ohne diese Versicherung zu fahren ist eine Straftat und wird mit einer Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bestraft. Das bedeutet also, dass jeder, der ein Auto hält, sich auch um die Haftpflichtversicherung dafür kümmern muss.
Verschiedene Arten von Versicherungen
Neben der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es außerdem eine Kaskoversicherung, einen Schutzbrief und eine Insassenunfallversicherung.
👉 Kfz-Haftplichtversicherung
Diese Versicherung ist zwar gesetzlich vorgeschrieben, allerdings sind nicht alle Kfz-Haftpflichtversicherungen gleich gut.
Die Versicherung stellt die Entschädigung des Opfers in einem Unfall sicher, auch wenn der Verursacher eigentlich nicht bezahlen könnte. Dabei sollte eine Haftpflichtversicherung mindestens 50 bis 100 Millionen Euro abdecken. Schließlich deckt die Versicherung nicht nur Sachschäden ab, sondern auch Verdienstausfall, Schmerzensgeld, eine lebenslange Rente bei Berufsunfähigkeit und Ersatz-Mietwagen.
👉 Kaskoversicherung
Eine Kaskoversicherung ist freiwillig und kann das Auto gegen Beschädigung, Verlust, Zerstörung und Totalschaden absichern. Dabei ist Zubehör oft mit inbegriffen, dies variiert allerdings je nach Versicherung und sollte immer in der Teileliste überprüft werden. Im Versicherungsfall werden Reparaturkosten oder Wiederbeschaffungskosten abzüglich des ermittelten Restwerts des Autos erstattet.
Dabei unterscheidet man aber zwei verschiedene Arten von Kaskoversicherungen:
- Die Teilkasko versichert ein Auto gegen Brände, Explosionen, Diebstahl, Sturm, Hagel, Blitzschlag und Überschwemmung, sowie Zusammenstöße mit Haarwild, Bruchschäden und häufig auch Kabelschäden. Schäden an Reifen sind nicht Teil der Versicherung. Die Teilkaskoversicherung lohnt sich für alle Autos, wenn man sich bei Verlust kein neues leisten könnte.
- Die Vollkasko sichert ein Auto gegen mutwillige Schäden durch Andere ab. Auch wenn man selbst Unfallverursacher ist und das eigene Fahrzeug dadurch zu Schaden gekommen ist, tritt sie in Kraft. Im Gegensatz zur Teilkaskoversicherung lohnt sich die Vollkaskoversicherung nur für Neuwagen oder geleaste Autos. Für ältere Fahrzeuge macht diese Versicherung weniger Sinn.
👉 Autoschutzbrief
Ein Autoschutzbrief kann für Sie sinnvoll sein, wenn Sie mit dem Auto oft über längere Zeit im Ausland sind. Damit kann man sich innerhalb Europas und im Geltungsbereich der Europäischen Union absichern. Der Schutzbrief versichert Pannenhilfe, Unfälle, Diebstahl, Verletzung, Krankheit und Tod. Manchmal hat man unwissentlich schon eine gleich gute Absicherung getroffen, ohne es zu wissen. Dafür lohnt es sich, Schutzbrief-Angebote mit bisherigen Versicherungen zu vergleichen. Wenn Sie ADAC-Mitglied sind, können Sie zum Beispiel auch dort nachfragen, ob die Versicherung auch im Ausland gilt.
👉 Insassenunfallversicherung
Durch die Insassenunfallversicherung sind alle Insassen beim Fahren gegen Verletzung oder Tod versichert. Diese Versicherung braucht man in der Regel nicht abzuschließen, da meist bereits die Kfz-Haftpflichtversicherung dafür aufkommt. Lediglich man selbst als Fahrer ist durch die Kfz-Haftpflichtversicherung nicht abgesichert. Hier springt die Krankenversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung ein.
Die bekanntestes deutsche Kfz-Versicherungsunternehmen
Bekannte Unternehmen sind zum Beispiel:
- ADAC Autoversicherung
- Allianz Autoversicherung
- Debeka Autoversicherung
- LVM Autoversicherung
- WGV Autoversicherung
- HDI Autoversicherung
- Kravag Autoversicherung
- Provinzial Autoversicherung
- Sparkasse Autoversicherung
Daneben existieren noch viele weitere Anbieter.
Voraussetzungen und Unterlagen für die Kfz-Versicherung
Die benötigten Dokumente können je nach Art der Versicherung variieren. Für eine Kfz-Haftpflichtversicherung braucht man aber in jedem Fall die Zulassungsbescheinigung I und II und verschiedene Angaben zur Person und dem Fahrzeug. Dazu gehören der Zulassungsbezirk, Monat und Jahr der Erstzulassung des Autos, die aktuelle Schadenfreiheitsklasse und die voraussichtliche Kilometerstrecke, die das Auto pro Jahr zurücklegen wird. Bei Versicherungswechsel muss man zudem das Autokennzeichen angeben.
Das sollten Sie bei der Auswahl der Autoversicherung beachten:
Die Wahl der Versicherung sollte man nicht unbedacht treffen. Nehmen Sie sich dafür Zeit, denn zwischen den Versicherungen können sowohl hinsichtlich der Leistung als auch der Kosten große Unterschiede bestehen. Die Stiftung Warentest kann bei der Orientierung helfen, oder die Verbraucherzentrale. Auch der Bundesverband der Versicherungsberater kann hinzugezogen werden.
Die Versicherung beantragt man beim Anbieter seiner Wahl. Dies kann je nach Versicherer online oder lokal passieren. Nach der Beantragung kann man das Auto bei der Zulassungsbehörde anmelden. Die Zulassungsbehörde bestätigt der Versicherung die Anmeldung, woraufhin diese die Versicherungspolice freigibt. Nun ist das Auto versichert. Wie lange dieser Prozess dauert, hängt also sowohl vom Versicherungsanbieter als auch von der zuständigen Zulassungsstelle ab.
Hier können Sie eine Zulassungsstelle in Ihrem Wohnort aufsuchen.
Kosten für eine Autoversicherung
Eine reine Haftpflichtversicherung kostet durchschnittlich 250-500 Euro pro Jahr. Standardmäßig kommt aber eine Teilkasko oder Vollkasko hinzu, sodass man durchschnittlich von 700-2000 Euro ausgehen kann. Je nach individuellem Risikopotenzial, also dem Alter oder wie lange man den Führerschein schon hat, können die Kosten höher oder niedriger ausfallen. Ein Schutzbrief kostet in der Regel zwischen 10 und 50 Euro.
Kfz-Versicherung für Fahranfänger
Fahranfänger zahlen in der Regel deutlich höhere Beiträge, da sie ein höheres Unfallrisiko haben. Die richtige Kfz-Versicherung für Fahranfänger sollte daher sorgfältig ausgewählt werden. Es lohnt sich, auf Einsteiger-Tarife, eine günstige Typklasse des Fahrzeugs und mögliche Rabatte (z. B. durch Eltern als Versicherungsnehmer oder Zweitwagenregelung) zu achten. Einige Versicherer bieten spezielle Angebote oder Boni für junge Fahrer an, die unfallfrei bleiben.
Eine passende Autoversicherung für Sie
Eine passende Autoversicherung ist sehr wichtig, da die Haftpflicht gesetzlich vorgeschrieben ist und Sie sich so finanziell bei Schäden absichern. Je nach Fahrzeug, Alter und Fahrpraxis bieten sich verschiedene Versicherungsarten an. Besonders Fahranfänger sollten Tarife genau vergleichen, da sie oft deutlich mehr zahlen. Ein gründlicher Versicherungsvergleich spart Geld und sorgt für den richtigen Schutz, auch in Zeiten steigender Beiträge.
Häufig gestellt Fragen (FAQ)
Wie lange ist eine Autoversicherung gültig?
Eine Autoversicherung in Deutschland ist in der Regel ein Jahr gültig und verlängert sich automatisch, wenn sie nicht rechtzeitig gekündigt wird.
Wie kann ich eine Kfz-Versicherung kündigen?
Die Kündigung muss schriftlich erfolgen, per Brief, Fax oder (je nach Anbieter) auch per E-Mail. Bei Beitragserhöhungen, Fahrzeugverkauf oder nach einem Schaden besteht ein Sonderkündigungsrecht mit einer Frist von 1 Monat. Hier finden Sie eine Vorlage, um die Kfz-Versicherung zu kündigen.
Kann man die Kfz-Versicherung in der Steuererklärung absetzen?
Ja, das ist möglich. Es hängt allerdings von Ihrer Berufsgruppe und Ihrem Einkommen ab. Festangestellte, Beamte und Rentner können nur die Haftpflicht und maximal 1.900 Euro an Vorsorgeleistungen pro Jahr absetzen. Selbstständige können sowohl die Haftpflicht wie auch manche Leistungen der Kaskoversicherung absetzen, maximal 2.800 Euro im Jahr.
Kann man eine Kfz-Versicherung trotz Schufa bekommen?
Ja, in manchen Fällen ist eine Kfz-Versicherung auch mit negativer Schufa möglich, insbesondere die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung. Allerdings können Zahlungsarten eingeschränkt sein (z. B. nur jährliche Zahlung), die Beiträge höher ausfallen und Zusatzleistungen wie Kasko schwieriger erhältlich sein. Eine Vorauszahlung und ein Versicherungsvergleich erhöhen die Chancen auf Annahme.