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Mit der Mieterselbstauskunft ins neue Mietverhältnis

Von Markus Gansert • Veröffentlicht am 9. Juni 2025 • Geschätzte Lesezeit: 6 Minute

In vielen Regionen sind Mietwohnungen ein rar gesätes Gut. Klar ist, dass Vermieter ein hohes Augenmerk auf zuverlässig zahlende Mieter legen. Eine gute Bonität ist gewünscht, damit es zu keinen Zahlungsausfällen kommt, jedoch auch ein näherer Blick auf die persönliche Situation des potenziellen Mieters.

Mit der Mieterselbstauskunft können Sie sich selbst besser darstellen. Wir klären auf, was dieses Dokument beinhaltet und welche Daten der Vermieter überhaupt anfragen darf.

Einen persönlichen Eindruck über die Mieterselbstauskunft verschaffen
Einen persönlichen Eindruck über die Mieterselbstauskunft verschaffen

Was ist eine Mieterselbstauskunft?

Die Mieterselbstauskunft ist ein Formular, das potenzielle Mieter bei der Bewerbung um eine Mietwohnung ausfüllen müssen. Sie dient dem Vermieter dazu, detaillierte Informationen über den Bewerber zu erhalten, um die Entscheidung zu treffen, ob er den Mietvertrag mit diesem potenziellen Mieter abschließen möchte oder nicht.

Warum wird eine Mieterselbstauskunft benötigt?

Für Vermieter ist es von entscheidender Bedeutung, die Bonität und Zuverlässigkeit eines potenziellen Mieters zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die Miete regelmäßig gezahlt wird und keine rechtlichen oder finanziellen Probleme während des Mietverhältnisses entstehen. 

Die Mieterselbstauskunft hilft dem Vermieter, diese Informationen zu sammeln, bevor der Mietvertrag abgeschlossen wird. Insbesondere bei beliebten Mietwohnungen kann die Mieterselbstauskunft dazu beitragen, die besten Bewerber auszuwählen und andere auszufiltern.

note
 Eine rechtliche Verpflichtung für einen Mieter, eine Mieterselbstauskunft auszufüllen, gibt es nicht. Klar ist allerdings auch, dass eine Verweigerung häufig zwangsläufig mit einer Ablehnung zusammenhängt.

Was enthält eine Mieterselbstauskunft?

Um eine fundierte Auswahl des nächsten Mieters zu treffen, enthält die Mieterselbstauskunft folgende Informationen: 

  1. Persönliche Daten: Name, Geburtsdatum, Adresse und Kontaktinformationen des Mieters, Familienstand.
  1. Berufliche Situation: Aktueller Arbeitgeber, Position und monatliches Einkommen.
  1. Finanzielle Angaben: Informationen zu bestehenden finanziellen Verpflichtungen, etwa Krediten oder Unterhaltszahlungen
  1. Bisherige Mietverhältnisse: Angaben zur aktuellen oder letzten Mietwohnung, inklusive Kontaktdaten des vorherigen Vermieters, um die Zuverlässigkeit und Zahlungsbereitschaft des Mieters zu überprüfen.
  1. Haustiere: Da nicht jeder Vermieter Haustiere toleriert, ist dies ein ebenso relevanter Punkt des Dokuments.

note
Datenschützer sind sich uneins, was das Erfragen des Familienstands betrifft, da dieser nicht zwangsläufig relevant für eine Mietwohnung sein kann – sollte es beispielsweise zwischenzeitlich zu einer Trennung kommen.

Welche Dokumente sind neben der Mieterselbstauskunft notwendig?

Eine klare Richtlinie gibt es nicht. Etabliert hat sich allerdings, dass folgende Unterlagen neben der Mieterselbstauskunft beim Vermieter eingereicht werden:

  • Gehaltsnachweise der letzten drei Monate oder ein Arbeitsvertrag, um das Einkommen des Mieters nachzuweisen.
  • Schufa-Auskunft, die den aktuellen Stand der Kreditwürdigkeit belegt.
  • Vermieterbescheinigung, wenn der Mieter bereits in einer anderen Wohnung lebt, um das bisherige Mietverhältnis zu verifizieren.

Wie füllt man eine Mieterselbstauskunft aus?

Neben Sorgfalt und etwas Zeit, erhalten Sie mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung eine Übersicht, wie Sie die Mieterselbstauskunft ausfüllen können:

  1. Formular besorgen: Sie können die Mieterselbstauskunft entweder direkt vom Vermieter erhalten oder eine Vorlage aus dem Internet herunterladen. Es gibt viele kostenlose Vorlagen als PDF oder Word-Dokumente, die Sie ausfüllen können.
  1. Persönliche Daten eintragen: Beginnen Sie mit Ihren persönlichen Daten, einschließlich Ihres Namens, Geburtsdatums und Ihrer Adresse. Diese Angaben helfen dem Vermieter, Sie zu identifizieren.
  1. Berufliche und finanzielle Angaben: Tragen Sie Ihre Beschäftigungsdetails sowie Ihr monatliches Nettoeinkommen ein. Wenn vorhanden, geben Sie auch Ihre weiteren finanziellen Verpflichtungen wie Kredite oder Unterhaltszahlungen an.
  1. Schufa-Auskunft beilegen: Fügen Sie eine aktuelle Schufa-Auskunft bei, um Ihre Bonität zu belegen. Dies ist ein entscheidender Teil des Verfahrens.
  1. Bisherige Mietverhältnisse angeben: Geben Sie die Kontaktdaten Ihres vorherigen Vermieters an, damit der neue Vermieter Ihre Zahlungshistorie und Zuverlässigkeit überprüfen kann.
  1. Unterschrift: Bestätigen Sie die Richtigkeit Ihrer Angaben mittels Ihrer Unterschrift.

Welche Fragen darf der Vermieter stellen?

Je nach Stand des “Besichtigungsgrades” sind unterschiedliche Fragen zulässig.

Fragen vor bzw. während der Wohnungsbesichtigung

Allgemeine Angaben zur Identifizierung des Interessenten, darunter:

  • Telefonnummer oder E-Mail-Adresse
  • Bei Wohnungen im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus: Informationen aus dem Wohnungsberechtigungsschein, den Berechtigte beim Sozialamt anfordern können.
Bei ernsthaftem Interesse am Wohnraum

Kristallisiert sich ernsthaftes Interesse heraus, sind folgende Fragen zulässig:

  • Die Anzahl der Personen, die in die Wohnung einziehen möchten, sowie die Information, ob es sich dabei um Kinder und/oder Erwachsene handelt.
  • Angaben zu einem Räumungstitel aufgrund von Mietrückständen
  • Ihr Beruf und der Name des aktuellen Arbeitgebers. Achtung: 
  • Einkommenssituation: relevant ist vor allem das Nettoeinkommen

note
Erhält der Vermieter das Geld für die Miete direkt von der Bundesagentur für Arbeit, darf die Frage nach Ihrem Einkommen nicht gestellt werden.  

Fragestellungen vor Vertragsabschluss

Kommt es vermutlich zum Vertrag, kann der Fragenkatalog erweitert werden:

  • Einkommensnachweis
  • Bonitätsauskunft 
  • Bank- bzw. Kontodaten

Welche Fragen sind verboten?

Nicht alle Fragen sind für ein Mietverhältnis relevant und daher verboten:

  • Zu welcher Religion zählen Sie?
  • Rauchen Sie?
  • Haben Sie gesundheitliche Einschränkungen oder Krankheiten?
  • Haben Sie ein Vorstrafenregister?
  • Welcher politischen Partei gehören Sie an?
  • Sind Sie Mitglied in einem Mieterverein?
  • Wie ist Ihre sexuelle Orientierung?

Wichtige Fragen mit der Mieterselbstauskunft klären

Über die Mieterselbstauskunft präsentieren Sie sich weitestgehend selbst gegenüber dem neuen Vermieter. Nicht alle Fragen sind zu jeder Zeit zulässig. Beantworten Sie die Fragen wahrheitsgemäß, um nicht eine fristlose Kündigung zu riskieren. 

FAQ´s

Was ist der Unterschied zwischen der Mieterselbstauskunft und der Schufa-Auskunft?

Die Mieterselbstauskunft enthält solche Informationen, die sich um die persönliche bzw. berufliche Situation des Mieters drehen. Die Schufa-Auskunft konzentriert sich auf die finanziellen Aspekte.

Ist die Mieterselbstauskunft gesetzlich vorgeschrieben?

Es gibt keine rechtliche Verpflichtung für einen möglichen Mieter, die Mieterselbstauskunft ausfüllen zu müssen. Im Umkehrschluss werden Sie – sofern Sie sich weigern – oftmals direkt vom Vermieter aussortiert.

Was passiert bei Falschangaben innerhalb der Mieterselbstauskunft?

Wer falsche Informationen zu Namen, Beruf, Einkommen oder der Anzahl der einziehenden Personen angibt, riskiert eine fristlose Kündigung. Der Vermieter hat ein legitimes Interesse an den beruflichen und finanziellen Verhältnissen seines Mieters und hat daher Anspruch auf ehrliche Auskünfte.

Darf der Vermieter jegliche Fragen stellen?

Nein, der Vermieter darf nicht alle Fragen (zur selben Zeit stellen). Es kommt darauf an, in welchem Stadium Sie sich befinden – man unterscheidet: “Vor/während der Besichtigung”, “Ernsthaftem Interesse” und “Kurz vor Vertragsschluss”. Einige Fragen, wie die zur Religionszugehörigkeit, sind gänzlich verboten.

Wo finde ich eine Mieterselbstauskunft?

Ein Mieterselbstauskunft Formular legt Ihnen entweder der Vermieter vor oder Sie nutzen eine Mieterselbstauskunft zum Ausfüllen aus dem Internet – so zum Beispiel die Mieterselbstauskunft Immoscout.

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Markus Gansert
Seit 2018 schreibe ich SEO-Texte für verschiedene Unternehmen, von Blogartikeln bis hin zu Firmen- und Produktbeschreibungen. Ich arbeite mit antragstellung.com zusammen, um auf einfache Weise zu erklären, wie man Zugang zu verschiedenen Sozialleistungen erhält.

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