Häusliche Gewalt betrifft Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter oder sozialer Herkunft. Opfer finden sich häufig in einer schwierigen und gefährlichen Situation, aus der sie ohne Unterstützung nicht leicht entkommen können. Unterstützung finden Sie bei der Hilfe für häusliche Gewalt. Wir informieren, wo und wie Sie Hilfe finden und was es zu beachten gilt.
- Was ist häusliche Gewalt?
- Welche Hilfe gibt es für Opfer häuslicher Gewalt?
- Welche rechtlichen Schutzmaßnahmen gibt es?
- Finanzielle Unterstützung für Opfer
- Welche Hilfe für Kinder von Opfern häuslicher Gewalt gibt es?
- Welche rechtliche Beratung und Unterstützung finden Opfer häuslicher Gewalt?
- Wo finden Sie Hilfe?
- Mit der Hilfe für häusliche Gewalt Unterstützung finden
- FAQ´s
Was ist häusliche Gewalt?
Unter die Begrifflichkeit der häuslichen Gewalt fallen alle Formen der physischen, psychischen, sexuellen oder wirtschaftlichen Gewalt, die in einem privaten Umfeld stattfindet.
Die Täter sind oft enge Vertraute der Opfer, etwa Partner, Ex-Partner, Familienangehörige oder andere Haushaltsmitglieder. Häusliche Gewalt kann in verschiedenen Formen auftreten und betrifft sowohl Frauen als auch Männer, wobei Frauen statistisch gesehen häufiger Opfer werden.
Welche Hilfe gibt es für Opfer häuslicher Gewalt?
Um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, gibt es unterschiedliche Angebote.
Schutzunterkünfte und Notunterkünfte
Einer der wichtigsten Schritte für Opfer von häuslicher Gewalt ist die Flucht aus dem gewalttätigen Umfeld heraus. In vielen Städten gibt es Frauenhäuser und Notunterkünfte, die betroffene Personen aufnehmen und ihnen einen sicheren Zufluchtsort bieten. Ziel ist es, kurzfristige Hilfe zu leisten.
Ein anonymes Aufnahmeverfahren ist gewährleistet, sodass die Identität der Betroffenen und deren Kinder geschützt bleibt.
Psychologische Unterstützung und Beratung
Psychologische Beratung und therapeutische Unterstützung können Betroffene ebenfalls erhalten. Diese kann sowohl kurzfristige psychische Gewalt Hilfe als auch langfristige therapeutische Begleitung umfassen. Die seelischen und emotionalen Auswirkungen der Gewalt sind zumeist ebenso schlimm wie die physischen Verletzungen.
Welche rechtlichen Schutzmaßnahmen gibt es?
Das deutsche Rechtssystem bietet hier mehrere Schutzmaßnahmen, die schnell und effektiv eingeleitet werden können.
Einstweilige Verfügung und Schutzanordnung
Eine Option stellt die Einstweilige Verfügung (auch Schutzanordnung genannt). Diese kann dazu führen, dass der Täter aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen und sich dem Opfer gegenüber fernhalten muss. Eine solche Verfügung kann kurzfristig und ohne großes Verfahren durch das Gericht erlassen werden, um akute Gefahren abzuwenden.
Das Gewaltschutzgesetz ermöglicht es dem Opfer, Schutzanordnungen zu beantragen, die den Täter verpflichten, sich aus bestimmten Gebieten oder der Nähe des Opfers fernzuhalten.
Strafrechtliche Maßnahmen
In Fällen von körperlicher Gewalt kann eine Strafanzeige bei der Polizei erstattet werden. Hierbei wird geprüft, ob es zu einer strafbaren Handlung gekommen ist, die rechtliche Konsequenzen für den Täter nach sich ziehen kann.
Finanzielle Unterstützung für Opfer
Neben der physischen und emotionalen Unterstützung können Opfer von häuslicher Gewalt auch finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen. Diese Hilfe ist besonders wichtig für Menschen, die durch die Gewalt ihre Lebensgrundlage oder ihre Unabhängigkeit verloren haben.
Anspruch auf Sozialhilfe und Wohnhilfen
Betroffene können finanzielle Unterstützung durch das Jobcenter oder Sozialämter beantragen. Dazu zählen zum Beispiel Hilfe zum Lebensunterhalt oder Unterstützung bei der Wohnungssuche. Spezielle Programme für alleinerziehende Mütter “Gewalt gegen Frauen” oder Väter “Gewalt an Männern”, die sich in einer Notlage befinden sind ebenfalls verfügbar.
In einigen Fällen kann auch Wohngeld beantragt werden, wenn die Betroffenen in eine neue, sichere Wohnung umziehen müssen.
Unterstützung durch Stiftungen und Hilfsorganisationen
Einige Stiftungen und Organisationen bieten finanzielle Hilfe oder Sachleistungen, etwa für die Ausstattung einer neuen Wohnung oder die Versorgung mit Lebensmitteln.
Welche Hilfe für Kinder von Opfern häuslicher Gewalt gibt es?
Kinder, die häusliche Gewalt erleben, sind oft ebenso traumatisiert wie die betroffenen Erwachsenen. Sie benötigen spezielle Unterstützung, um die Auswirkungen der Gewalt zu verarbeiten und ihre psychische Gesundheit zu fördern.
Psychologische Betreuung für Kinder
Psychologische Beratungsdienste und Therapieangebote für Kinder, die Zeugen von häuslicher Gewalt werden, unterstützen diese bei der Aufarbeitung ihrer Erlebnisse. Diese Programme helfen den Kindern, ihre Erlebnisse zu verarbeiten und bieten Raum, um über ihre Ängste und Traumata zu sprechen.
Schutzprogramme für Kinder
Für Kinder, die direkt von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen sind, gibt es spezielle Schutzprogramme. In vielen Städten gibt es Kinderschutz-Zentren, die als Anlaufstellen für Eltern und Kinder dienen.
Welche rechtliche Beratung und Unterstützung finden Opfer häuslicher Gewalt?
Opfer häuslicher Gewalt benötigen oft auch juristische Unterstützung, um ihre Rechte zu wahren und den Täter zur Verantwortung zu ziehen. Hier bieten Rechtsanwälte, Beratungsstellen und soziale Einrichtungen Unterstützung an.
Rechtsberatung für Opfer
Die Beratungsstellen für Opfer von Gewalt bieten kostenlose Rechtsberatung an. Diese Unterstützung umfasst unter anderem die Einleitung von rechtlichen Schritten, die Erlangung einer Schutzanordnung oder auch die Unterstützung bei der Scheidung oder Sorgerechtsregelung.
Unterstützung beim Antrag auf Asyl oder Aufenthalt
Besonders für Migranten und Migrantinnen, die Opfer häuslicher Gewalt werden, gibt es spezielle Beratungsstellen, die bei der Beantragung von Asyl oder einem Aufenthaltsrecht unterstützen, wenn dies mit der Situation der Gewalt in Zusammenhang steht.
Wo finden Sie Hilfe?
Wenn Sie von häuslicher Gewalt betroffen sind oder jemanden kennen, der Hilfe benötigt, gibt es viele Anlaufstellen:
- Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000 116 016 (rund um die Uhr erreichbar)
- Frauenhäuser und Notunterkünfte: Über das Hilfetelefon oder lokale Behörden können Sie Informationen zu verfügbaren Frauenhäusern und Notunterkünften erhalten.
- Beratungsdienste und psychologische Unterstützung: Beratungsstellen wie das Beratungsnetzwerk gegen häusliche Gewalt bieten Hilfe an.
- Rechtsberatung: Viele Organisationen bieten kostenlose Rechtsberatung für Opfer von häuslicher Gewalt.
Mit der Hilfe für häusliche Gewalt Unterstützung finden
Opfer häuslicher Gewalt finden hierzulande mannigfaltige Unterstützungsmöglichkeiten, die ihnen helfen, aus der Gewaltspirale auszubrechen und ein neues Leben zu beginnen. Vom Schutz in sicheren Unterkünften über psychologische Hilfe bis hin zu rechtlichen und finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten – es gibt viele Wege, Hilfe zu erhalten. Zögern Sie nicht und wenden Sie sich an die genannten Hilfestellen!
FAQ´s
Welche Rehabilitation und Prävention für Täter gibt es?
Neben der Unterstützung für Opfer gibt es auch Programme zur Rehabilitation von Tätern, die darauf abzielen, Gewalt in Partnerschaften zu verhindern. Diese Programme beinhalten Therapieangebote und Workshops, die den Tätern helfen sollen, ihr Verhalten zu ändern und Gewalt in der Partnerschaft zu überwinden.
Welche Hilfen für Opfer häuslicher Gewalt gibt es?
Opfer finden Hilfe bei psychischer Gewalt. Ebenfalls wird auf finanzieller Ebene unterstützt. Darüber hinaus stehen Unterkünfte und Schutzprogramme zur Verfügung.
Gibt es Unterstützungsmöglichkeiten für Gewalttäter?
Auch gewaltausübende Personen können Hilfe finden. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e.V. berät Gewalttäter.