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So viel Kindergeld bekommen Sie in Deutschland

Von IntFormalities
Aktualisiert am 28. September 2023
Geschätzte Lesezeit: 7 Minute

Kindergeld unterstützt Menschen finanziell bei der Kindererziehung. Welche Voraussetzungen es für Kindergeld in Deutschland gibt und wie hoch die monatlichen Zahlungen sind, lesen Sie hier.  

Kindergeld in Deutschland

Was ist der Unterschied zwischen Kindergeld und Kinderzuschlag?

Kindergeld ist eine Auszahlung, die helfen soll, Kinder grundlegend zu versorgen. Alle Eltern, die die Voraussetzungen erfüllen, können Kindergeld beantragen. Ihr Einkommen spielt dabei keine Rolle.

Der Kinderzuschlag ist für Menschen mit geringem Einkommen. Diese können zusätzlich zum Kindergeld den Kinderzuschlag beantragen.

Wer kann Kindergeld beantragen? 

Wer ein Kind im eigenen Haushalt versorgt, kann Kindergeld beantragen. Das gilt auch für Menschen mit Stiefkindern, Enkelkindern oder Pflegekindern.

Das gilt für deutsche Staatsangehörige, aber auch für andere Personengruppen, die in Deutschland leben oder arbeiten. Näheres lesen Sie im nächsten Kapitel.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um Kindergeld zu beantragen?

  • Ihr Kind ist unter 18 Jahre alt (für ältere gibt es Zusatzregelungen)
  • Sie versorgen Ihr Kind regelmäßig und es lebt in Ihrem Haushalt 
  • Sie leben in Deutschland, der EU oder in Norwegen, Liechtenstein, Island oder der Schweiz
  • Sie beziehen keine Leistungen von einer zwischen- oder überstaatlichen Einrichtung beziehen, die mit dem Kindergeld vergleichbar sind
  • Sie beziehen keine Kinderzulage aus der gesetzlichen Unfallversicherung
  • Sie beziehen keinen Kinderzuschuss aus der gesetzlichen Rentenversicherung
  • Sie beziehen keine Leistungen aus dem Ausland, die mit dem Kindergeld, der Kinderzulage oder dem Kinderzuschuss vergleichbar sind

Für Menschen, die außerhalb Deutschlands leben oder arbeiten gilt zusätzlich:

  • Sie versteuern  in Deutschland sämtliche Einkünfte, oder
  • Sie sind in Deutschland beschränkt steuerpflichtig, aber sozialversicherungspflichtig angestellt.

Auch Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit können Kindergeld bekommen. Dafür muss man eine der folgenden Voraussetzungen erfüllen: 

  • Sie haben eine Staatsbürgerschaft der EU, des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) oder der Schweiz.
  • Sie haben eine Staatsbürgerschaft Algeriens, Bosnien-Herzegowinas, des Kosovo, Marokkos, Montenegros, Serbiens, Tunesiens oder der Türkei. Gleichzeitig sind Sie in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt oder bekommen Arbeitslosengeld oder Krankengeld.
  • Es liegt eine gültige Niederlassungs- oder Aufenthaltserlaubnis vor, mit der Sie in Deutschland arbeiten dürfen.
  • Sie gehören zu den unanfechtbar anerkannten Flüchtlingen und Asylberechtigten.

Wie läuft die Beantragung von Kindergeld ab?

Wer mit fremder Staatsangehörigkeit oder mit Wohn- oder Arbeitsort im Ausland deutsches Kindergeld beantragen möchte, findet alle Informationen dazu hier. Für alle anderen gilt folgender Ablauf:

1. Fristen beachten

Rückwirkend kann Kindergeld nur sechs Monate ausbezahlt werden. Kümmern Sie sich also so schnell wie möglich nach der Geburt oder nach dem Einzug Ihres Kindes darum. 

2. Antrag übermitteln

Sie können den Antrag hier ausfüllen, um direkt ab der Geburt Kindergeld zu erhalten. Wer ein ELSTER-Zertifikat hat, kann ihn online abschicken. Ansonsten drucken Sie ihn aus und senden ihn per Post.

3. Bescheid überprüfen

Überprüfen Sie Ihren Bescheid. Bei Fragen oder Ungereimtheiten können Sie innerhalb eines Monats Einspruch/Widerspruch gegen den Bescheid einlegen. Diesen senden Sie an den Absender des Bescheids oder Sie gehen direkt zur Familienkasse vor Ort. Die Entscheidung wird noch einmal geprüft.

Sollten Sie auch danach noch Einwände haben, können Sie auch gegen die Entscheidung klagen.

Welche Dokumente sind nötig für die Beantragung von Kindergeld?

  • Ihre eigene steuerliche Identifikationsnummer (Steuer-ID)
  • die Steuer-ID Ihres Kindes
  • ggf. Nachweise, wieso Ihr Kind über 18 Kindergeld bekommen soll (Immatrikulationsbescheinigung o.ä.)
  • ggf. eine Vollmacht, falls Sie den Antrag nicht selbst stellen

Bearbeitungsdauer und Kosten der Beantragung von Kindergeld 

Die Beantragung des Antrags auf Kindergeld dauert normalerweise nicht länger als sechs Wochen. Sollten Sie bis dahin nichts gehört haben, melden Sie sich unter folgender Servicenummer: 0800 4 555530 (gebührenfrei)

Der Antrag ist kostenfrei möglich.

Über welche Änderungen muss ich Auskunft geben, wenn ich weiterhin Kindergeld beziehen will?

Alle Änderungen bei Ihren Lebensumständen, die Auswirkungen auf das Kindergeld haben könnten, müssen der Familienkasse gemeldet werden. Dazu zählen:

  • Umzüge
  • Todesfälle in der Familie
  • Auszug einer Person
  • geänderte Bankverbindung
  • Scheidung/Trennung
  • Sie beantragen ausländische Familienleistungen
  • Arbeitsbeginn beim öffentlichen Dienst

Näheres dazu finden Sie hier.

Kann man zusätzlich zum Kindergeld andere staatliche Unterstützungen erhalten?

Auf andere staatliche Unterstützungen hat das Kindergeld keine Auswirkungen.

Wie viel Kindergeld bekommt man?

Im Jahr 2023 wird erstmals keine Unterscheidung des Kindergeldes basierend auf der Reihenfolge der Geburt vorgenommen: Jedes Kind, unabhängig davon, ob es das erste oder das letzte ist, hat Anspruch auf den gleichen Satz des Kindergeldes.

Erhalten Eltern für jedes Kind 250 Euro, unabhängig davon, ob es das erste oder das vierte Kind ist.

Das bedeutet, dass eine Familie mit vier Kindern seit dem Jahreswechsel 1.000 Euro Kindergeld erhält, im Vergleich zu den bisherigen 913 Euro pro Monat.
Ab dem Jahr 2025 wird das Kindergeld komplett abgeschafft. An seine Stelle tritt die viel diskutierte Kindergrundversorgung, die aus einem festgelegten Betrag und einem zusätzlichen Betrag besteht, der den Kinderaufschlag, die Pauschale für Kinderwohnkosten und viele andere Leistungen umfasst.

Steuern beim Kindergeld

Sie müssen keine Steuern auf Kindergeld bezahlen. Sie sollten es aber in Ihrer Steuererklärung angeben. Das Amt kann dann direkt prüfen, ob vielleicht doch der Kinderfreibetrag in Ihrem Fall besser wäre.

Wann ist die Kindergeld Auszahlung 2023?

Die Kindergeld Auszahlung erfolgt für alle Kinder an eine Person (meist ein Elternteil). Auf Antrag kann die Kindergeld Auszahlung auch direkt auf das Kind umgeschrieben werden.

Der Auszahlungstermin vom Kindergeld 2023 richtet sich nach der Kindergeldnummer. Er verändert sich leicht zwischen den einzelnen Monaten. Eine Übersicht der Kindergeld Auszahlungstermine finden Sie hier.

Wie lange bekommt man Kindergeld?

Die Auszahlung (Kindergeld) passiert grundsätzlich, bis das Kind 18 Jahre alt ist. Danach gibt es zusätzliche Voraussetzungen: 

Hat das Kind keine Beschäftigung und ist arbeitssuchend gemeldet, wird Kindergeld bis 21 ausbezahlt. 

Bis 25 ist die Zahlung unter folgenden Bedingungen möglich:

  • das Kind ist in Ausbildung (dazu gehören auch Schule und Studium)
  • das Kind ist in einer Übergangszeit von vier Monaten befindet zwischen zwei Ausbildungen
  • das Kind findet keinen Ausbildungsplatz und kann darum die Berufsausbildung nicht beginnen oder fortsetzen
  • das Kind leistet einen anerkannten Freiwilligendienst

Das könnte Sie auch interessieren: Diese Regelungen gibt es beim Kindergeld für behinderte Kinder

Wohin kann man sich bei Fragen zum Kindergeld wenden?

Zuständig ist die Familienkasse der Agentur für Arbeit, die für Sie zuständig ist. Bei Wohnort im Ausland richten Sie sich nach dem Ort Ihrer Arbeitsstätte. 

Es gibt eine kostenlose Hotline für Fragen zum Antrag: 0800 4 555530

Näheres dazu finden Sie hier

Zusammenfassung

Das Kindergeld ist eine monatliche Zahlung für Eltern, die ihre minderjährigen Kinder (oder Kinder in Ausbildung) versorgen. Mit jedem Kind, das die Anforderungen erfüllt, steigt die Zahlung.
Sie beantragen Kindergeld bei der Familienkasse der Arbeitsagentur. Sollten Sie keine deutsche Staatsbürgerschaft haben und/oder im Ausland leben/arbeiten, gelten gesonderte Voraussetzungen. Erfüllen Sie diese, können Sie dennoch deutsches Kindergeld beziehen.

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