Im “alten” Familienmodell sind es vor allem Mütter, die sich in der Vergangenheit nach einer Geburt um das neue Familienmitglied gekümmert haben. Immer mehr Väter bringen allerdings Anspruch und Wunsch mit, sich um das Kind zu kümmern. Mit dem Vaterschaftsurlaub 2025 soll dem Rechnung getragen werden. Wir klären auf, was dahintersteckt und ob Sie auch in Deutschland die Möglichkeit besitzen, diesen zu nutzen!

Was ist Vaterschaftsurlaub?
Vaterschaftsurlaub bezeichnet die gesetzlich geregelte Auszeit vom Arbeitsplatz, die Vätern nach der Geburt ihres Kindes zusteht. Dieser Urlaub ermöglicht es Vätern, sich um die Bedürfnisse ihres Neugeborenen zu kümmern und ihre Partnerin zu unterstützen.
Die EU sieht vor, dass Vätern direkt mit der Geburt eine 10 Tage Vaterschaftsurlaub zustehen soll, beginnend unmittelbar nach der Geburt des Kindes – 2 Wochen Vaterschaftsurlaub also. Diese soll zudem vergütet werden. Dabei muss die Höhe der Vergütung mindestens der Höhe des Krankengeldes entsprechen.
In Deutschland ist Vaterschaftsurlaub noch ein relativ neues Konzept, das einem gewissen Konflikt zwischen Integration von Berufs- und Arbeitsleben vorbeugen soll. Noch steht die Umsetzung lediglich im Koalitionsvertrag – die Umsetzung ist noch nicht geschehen.

Wer hat Anspruch auf Vaterschaftsurlaub?
Laut der EU-Richtlinie haben Väter oder gleichgestellte Elternteile Anspruch auf eine zweiwöchige bezahlte Freistellung nach der Geburt ihres Kindes, unabhängig von ihrer vorherigen Beschäftigungsdauer oder der Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit.
Es wird zudem belegt, dass der Anspruch auf Vaterschaftsurlaub ohne Rücksicht auf den Ehestand oder den Familienstand des Arbeitnehmers gewährt werden soll, um eine gerechte und inklusive Regelung zu ermöglichen.


Ist mit einer Umsetzung des Gesetzes zu rechnen?
In der Amtszeit 2021 hatte sich die Ampelkoalition über die Umsetzung des Vaterschaftsurlaubs geeinigt. Dieser sollte zwei Wochen gelten und unmittelbar mit der Geburt des Kindes beginnen.
Hört und sieht man sich im politischen Rahmen um, wird von Experten von einer hohen Wahrscheinlichkeit zur Umsetzung 2025 gesprochen. Sowohl das Wahlprogramm der CDU als auch der SPD sehen den Vaterschaftsurlaub vor. Zudem drängt auch die EU auf die Umsetzung der Regelung und stellt den inhaltlichen Rahmen (EU-Richtlinie 2019/1158/EU (Vereinbarkeitsrichtlinie) bereit.
Wie kann ich Vaterschaftsurlaub beantragen?
Da das neue Gesetz zur Umsetzung bislang noch nicht in Kraft ist, muss dieser weiterhin im Rahmen der Elternzeit beantragt werden. Vaterschaftsurlaub 2025 beantragen funktioniert also noch nicht. Bei der Beantragung der Elternzeit gelten folgende Rahmenbedingungen:
- Der Antrag muss spätestens sieben Wochen vor dem geplanten Beginn eingereicht werden. Maßgeblich ist hierbei der voraussichtliche Geburtstermin – der tatsächliche Geburtstermin hat keinen Einfluss auf die Frist.
- Laut Bundesarbeitsgericht ist der Antrag schriftlich in Papierform und eigenhändig unterschrieben einzureichen – ein einfacher E-Mail-Antrag ist nicht ausreichend.
Der Antrag muss folgende Informationen enthalten:
- Geplanter Beginn der Elternzeit (dieser kann sich abhängig vom tatsächlichen Geburtstermin nach vorne oder hinten verschieben),
- Dauer und zeitliche Aufteilung der Elternzeit für die kommenden 24 Monate – diese Angaben sind verbindlich.


Vaterschaftsurlaub 2025 – Das Warten auf die Umsetzung
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist der EU ein enormes Anliegen. Bis dato ist die Umsetzung des Vaterschaftsurlaub 2025 in Deutschland noch nicht erfolgt. Sowohl die Wahlprogramme der Parteien als auch die Meinung der Experten lassen allerdings eine Umsetzung in diesem Jahr erwarten. Dadurch würden Väter direkt nach Geburt des Kindes für 10 Tage bezahlt freigestellt werden.
FAQ´s
Können beide Elternteile parallel eine Auszeit nehmen?
Ja, beide Elternteile können auch parallel in Auszeit gehen. Dies funktioniert beispielsweise über die Elternzeit. Gemeinsam stehen Eltern insgesamt 14 Monate gemeinsam Elterngeld zu.
Kann der Vaterschaftsurlaub verlängert werden?
Der Vaterschaftsurlaub an sich kann nicht verlängert werden. Väter, die länger zu Hause bleiben möchten, können über die Elternzeit eine Verlängerung forcieren.
Wer zahlt Vaterschaftsurlaub?
Bezahlt werden die 10 Tage vom Arbeitgeber. Da die Zeit als Sonderurlaub gilt, wird der gewöhnliche Jahresurlaub nicht davon beeinflusst. Sie können Ihren Jahresurlaub also beispielsweise direkt nach dem Vaterschaftsurlaub in Anspruch nehmen.
Wann kommt Vaterschaftsurlaub?
Noch ist die Umsetzung der EU-Richtlinie noch nicht erfolgt. Hinweise deuten auf eine Umsetzung auf nationaler Ebene im Jahr 2025 hin – final kann dies aber nicht bestätigt werden.