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Alles zur Pflegeversicherung in Deutschland

Von Maria H.
Aktualisiert am 17. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 5 Minute

Für den Ernstfall will gut vorgesorgt sein: Nach einem Unfall, bei Krankheit oder im Alter benötigen viele Menschen Pflege. Die Pflegeversicherung soll helfen, die Kosten zu decken, wenn Sie einmal Unterstützung brauchen. Was Sie zur Mitgliedschaft wissen sollten und ob eine private Pflegeversicherung sich lohnt, lesen Sie hier.

Die deutsche Pflegeversicherung

Was versteht man unter der Pflegeversicherung?

In diese Versicherung zahlen Sie ein, um Pflegevorsorge zu leisten. Denn sollten Sie in die Situation kommen, pflegebedürftig zu werden, übernehmen die Pflegekassen einen Großteil der dafür anfallenden Kosten. Anders als bei der Krankenversicherung aber leider nicht alle, weshalb eine zusätzliche private Pflegevorsorge ratsam ist. Mehr dazu lesen Sie in den nächsten Kapiteln.

Die Pflegeversicherung ist zuständig dafür, Pflegegeld auszuzahlen sowie Pflegehilfsmittel und Pflegesachleistungen bis zu einer Höchstgrenze zu übernehmen. Ist Kurzzeitpflege notwendig, springt ebenfalls die Pflegeversicherung ein. Oft in einen Topf geworfen wird hier der Anspruch auf den sogenannten Pflegepauschbetrag. Dieser ist jedoch eine steuerliche Entlastung für pflegende Angehörige, also keine Leistung der Pflegeversicherung.

Wer kann Mitglied werden? (auch Ausländer?)

Die sogenannte soziale (gesetzliche) Pflegeversicherung ist in Deutschland verpflichtend für alle, die angestellt, arbeitslos oder in Rente sind. Auch ihre Familien sind innerhalb der Familienversicherung inkludiert und mit abgesichert.

Fallen Sie also in Deutschland unter eine dieser Gruppen, sind Sie automatisch versichert. Als selbstständige Person müssen Sie sich selbst darum kümmern und eine private oder eine freiwillige gesetzliche Pflegeversicherung abschließen, um im Ernstfall nicht mit hohen Kosten konfrontiert zu sein. 

Wer verbeamtet ist, selbstständig arbeitet oder als Arbeitnehmer gut verdient, hat die Wahlmöglichkeit: Ab einem Jahreseinkommen von (Stand 2023) 66.600 Euro können Sie in eine private Kranken- und damit auch in eine private Pflegeversicherung (PKV) wechseln. Sie müssen dann nicht weiter in die gesetzliche Kasse einzahlen.

So wird man Mitglied einer Pflegeversicherung

Sind Sie als Angestellter, als arbeitslos gemeldete Person oder Rentenbezieher normal in einer Sozialversicherung registriert, müssen Sie nichts weiter tun. Die Pflegeversicherung hängt an Ihrer Krankenversicherung.

Sind Sie selbstständig oder möchten sich zusätzlich privat versichern, um eine bessere Absicherung zu haben, können Sie sich über ein Versicherungsbüro oder auch direkt bei den verschiedenen Kassen informieren und Ihre Vorsorge abschließen.

Gesetzlich oder privat: Welche Pflegeversicherung ist für mich die richtige?

Was Sie zur gesetzlichen Pflegekasse wissen sollten:

  • überschaubare Kosten: Wie hoch der Beitrag jeden Monat ausfällt, richtet sich prozentual nach den Kosten.
  • nur teilweise Absicherung: Das Kehrblatt der Medaille ist dann aber, dass nur ein Teil abgesichert ist im Pflegefall. Es können trotzdem hohe Kosten auf Sie zukommen, wenn Sie nur gesetzlich versichert sind, also keine Zusatzversicherung abgeschlossen haben.
  • sichere Aufnahme: Gesetzliche Kassen müssen alle Menschen aufnehmen, ungeachtet ihres Gesundheitszustands.

Was Sie zur privaten Pflegekasse wissen sollten:

  • höhere Kosten: Zwar sind die Beiträge zur Pflegeversicherung nicht höher als bei gesetzlichen, allerdings sind die zugehörigen Krankenkassenbeiträge häufig teurer. Sie richten sich nämlich nach dem Gesundheitszustand.
  • höhere Absicherung: Sie wissen schon im Vorhinein, welche Leistungen übernommen werden, und können sich sicher sein, dass keine unerwarteten Kosten auf sie zukommen im Ernstfall.
  • mögliche Ablehnung: Wenn die Prüfung Ihres Gesundheitszustands negativ ausfällt, kann es sein, dass Sie gar nicht Mitglied werden können.

Eine beliebte Mischform ist aufgrund dieser Punkte die gesetzliche Pflegeversicherung in Kombination mit einer privaten Pflegezusatzversicherung. Hierbei gibt es unter bestimmten Voraussetzungen sogar staatliche Zuschüsse. Die Pflegezusatzversicherung Kosten sind daher geringer als eine rein private Vorsorgekasse, Sie sind jedoch trotzdem viel besser abgesichert und bekommen im Pflegefall mehr Leistungen bezahlt.

Pflegekassen und Rentensystem: Wie hängt das zusammen? 

Als Rentner – egal ob Erwerbsminderungsrente oder im Alter – sind Sie weiterhin sozialversichert, genau wie zuvor im Arbeitsleben. Sie müssen sich also keine Sorgen machen. Sie zahlen weiterhin automatisch Beiträge in die Pflegekasse ein. Auch Zusatzversicherungen oder private Kassen können Sie problemlos weiterhin nutzen.

Wohin kann ich mich bei Fragen zur Pflegeversicherung wenden?

Sie können sich an Ihre Krankenkasse wenden, denn die Pflegekassen hängen direkt damit zusammen. Sind Sie aktuell nicht versichert, können Sie beim Sozialamt nachfragen oder bei einem Versicherungsbüro oder den Kassen selbst Informationen zu Mitgliedschaft einholen.

Die Pflegeversicherung als Absicherung für den Ernstfall

Mit der Pflegeversicherung sorgen Sie in Deutschland vor für den Fall, dass Sie einmal pflegebedürftig werden. In diesem Fall wird die Pflegekasse nämlich einen Großteil der anfallenden Kosten für die Pflege übernehmen. Noch besser abgesichert ist man dagegen mit einer privaten Zusatzversicherung oder einer privaten Pflegeversicherung, die noch mehr Leistungen enthält.
Die meisten Personengruppen sind in Deutschland automatisch und verpflichtend in einer gesetzlichen Pflegeversicherung Mitglied. Beispielsweise Selbstständige müssen jedoch selbst dafür sorgen, dass sie dahingehend abgesichert sind.

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Maria H.

Schriftstellerin mit 5 Jahren Erfahrung, spezialisiert auf Sozialhilfe und Verwaltungsverfahren. Mein Ziel ist es, so viele Informationen wie möglich bereitzustellen und diese gleichzeitig so zu vereinfachen, dass jeder die Leistungen erhalten kann, auf die er Anspruch hat.

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