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So beantragen Sie Wohngeld als Zuschuss für Ihre Wohnkosten

Von Maria H.
Aktualisiert am 18. Dezember 2024
Geschätzte Lesezeit: 7 Minute

Egal, ob Mieter oder Eigentümer – wer in Deutschland mit wenig Einkommen auskommen muss, hat gesetzlichen Anspruch auf Wohngeld. Dieses hilft Ihnen, die Kosten für Ihr Zuhause zu bestreiten. Welche Voraussetzungen Sie für diese Hilfe erfüllen müssen, wie hoch sie ausfallen kann und was beim Antrag auf Wohngeld zu beachten ist, lesen Sie hier.

Das Wohngeld hilft Ihnen, die Kosten Ihres Unterhalts einfacher zu bestreiten.
Das Wohngeld hilft Ihnen, die Kosten Ihres Unterhalts einfacher zu bestreiten.

Was ist Wohngeld?

Wohngeld ist eine staatliche Unterstützung. Sie ist für Menschen mit geringem Einkommen gedacht, die Hilfe bei ihren Mietzahlungen oder (bei Eigentümern) dem Wohnungsunterhalt benötigen, sofern sie ihre Immobilie selbst bewohnen.

Eigentümer erhalten dabei Zuschüsse für die Zinsen und die Tilgung ihrer Kreditraten sowie für die Kosten für die Bewirtschaftung ihres Wohnraums (beispielsweise Instandhaltungskosten, Betriebskosten und Verwaltungskosten).

Für Mieter gibt es Unterstützung zur Bruttokaltmiete. Das heißt, Warmwasser wird nicht bezuschusst, Stromkosten ebenso wenig. Die Heizkosten werden jedoch seit Januar 2023 auch berücksichtigt.

Wer kann Wohlgeld beantragen? 

Wohngeld ist für Menschen mit Wohnsitz in Deutschland, die über dem Existenzminimum leben, allerdings mit geringem Einkommen auskommen müssen. 

Welche Wohnarten sind möglich, wenn ich Wohngeld beantragen möchte? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Miete: Sie leben zur Miete in einem Haus, einer Wohnung oder einem Zimmer.
  • Untermiete: Sie haben einen Untermietvertrag für ein Haus, eine Wohnung oder ein Zimmer.
  • Eigentum: Sie besitzen Ihr Haus oder Ihre Wohnung selbst.

Was, wenn ich andere Sozialleistungen beziehe?

Beziehen Sie Bürgergeld, haben Sie keinen Anspruch auf Wohngeld, da in dem Bürgergeld die Wohnkosten schon mit inbegriffen sind.

Wohngeld für Studenten: Studenten können diese Beihilfe nicht erhalten, wenn Sie schon eine dieser beiden Hilfen bekommen:

Wohngeld für Rentner: Wenn Sie Rente beziehen, können Sie auch Wohngeld beantragen. Rentner sind sogar die Personen, die öfter vom Wohngeld profitieren.

Wenn Sie diese Sozialleistungen beziehen, können Sie trotzdem Wohngeld bekommen:

Voraussetzungen für die Beantragung von Wohngeld

Diese Punkte sind grundsätzlich zu beachten, wenn Sie Wohlgeld beantragen wollen:

  • Sie fallen unter die Einkommensgrenze, die Ihre Region festgelegt hat.
  • Sie haben keinen Wohnraum mit einer Größe weit über Ihrem Bedarf. Dieser Bedarf ist je nach Haushaltsgröße sehr variabel, informieren Sie sich hierzu individuell bei Ihrer Wohngeldbehörde.
  • Sie beziehen keine Transferleistungen (beispielsweise Grundsicherung für Arbeitssuchende, Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung), bei denen die Kosten für Wohnen bereits miteingerechnet werden.

Wenn Sie aufgrund Ihrer Einkommenssituation Anspruch auf Sozialwohnungen haben, könnte ein Wohnberechtigungsschein eine zusätzliche Möglichkeit sein.

Außerdem wichtig: Sie haben eine Immobilie gekauft? In diesem Fall müssen Sie selbst darin wohnen, um diese Sozialhilfe beziehen zu können.

Wohngeld beantragen: So geht’s Schritt für Schritt

1. Formular beziehen

Das Formular für den Antrag für Wohngeld erhalten Sie bei Ihrer örtlichen Wohngeldbehörde, oft auch online auf ihrer Webseite. Die Wohngeldbehörde befindet sich innerhalb der Gemeinde-, Stadt-, Amts- oder Kreisverwaltung.

Tipp: Sie können sich bei der Wohngeldbehörde auch vorab beraten lassen, um über Ihre Ansprüche umfassend Bescheid zu wissen.

2. Nachweise sammeln

Sie benötigen Kopien (wichtig!) von folgenden Nachweisen, die Sie dem Antrag 

beilegen müssen:

  • Einkommensnachweise (Lohnabrechnungen, Unterhaltszahlungen, sonstige Einkünfte)
  • Nachweise zu Ihren Mietkosten oder Belastungen für die Eigentumsimmobilie (Mietvertrag, Tilgungsvertrag, Rechnungen etc.)

3. Antrag abschicken

Bei einigen Wohngeldbehörden geht das bereits online, ansonsten füllen Sie den Antrag manuell aus und senden Sie ihn mit den Nachweisen an die zuständige Behörde.

Wird Ihr Antrag bewilligt, ist er für 12 Monate gültig. Falls Sie eine Verlängerung wollen, sollten Sie diese zwei Monate vor Ablauf beantragen.

Wie hoch ist das Wohngeld?

Die Höhe des Wohngeldes kann unterschiedlich ausfallen. In der Regel bekommt man duchschnittlich 300 Euro monatlich. Ab dem 1. Januar 2025 wird dieser Betrag um etwa 15 Prozent erhöht, also bekommt man dann rund 30 Euro mehr im Monat. Dies kann aber von Fall zu Fall anders sein.

Wichtig hierfür:

Je nachdem, wo Sie leben, befinden Sie sich in einer anderen Wohngeldstufe. Das ist der Höchstbetrag, der bezuschusst werden kann. Die Höhe des Wohngelds hängt von drei Dingen ab: 

  • Wie viele Menschen in Ihrem Haushalt sind bezüglich des Einkommens zu beachten?
  • Wie hoch ist Ihr wohngeldrechtliches Gesamteinkommen? (Das heißt, es ist rechtlich geregelt, welches Einkommen für die Berechnung herangezogen wird.)
  • Wie hoch ist Ihre zuschussfähige Miete beziehungsweise bei Eigentümern die Belastung?

Zudem wichtig: Diese Beihilfe ist seit 2022 dynamisch. Es wird also alle zwei Jahre an die gestiegenen Kosten angepasst.

Wohngeldtabelle 2024-2025

Sie können online Wohngeldtabellen abrufen, die aufschlüsseln, wie viel Wohngeld Haushalten verschiedener Größen grundsätzlich zusteht. Die aktuellen Wohngeldtabellen für die verschidenen Mietstufen in den Jahren 2024 und 2025 finden Sie hier

Wie viel Wohngeld bekomme ich? Jetzt ausrechnen mit dem Wohngeld Rechner

Mit diesem Rechner können Sie die Höhe Ihres Wohngelds ungefähr bestimmen. Er ist nicht verbindlich, da Ihre zuständige Wohngeldbehörde die Berechnung genau durchführen muss. Sie können aber Ihre Daten für eine erste Orientierung eingeben, um zu sehen, ob und in welcher Höhe etwa Sie anspruchsberechtigt sein könnten.

An welche Stelle kann ich mich wenden bei Fragen zum Wohngeld?

Es gibt für jeden Wohnort eine Wohngeldbehörde, die für Ihre Region zuständig ist. Informieren Sie sich auf der Website Ihrer Stadt oder Gemeinde, wie die Zuständigkeit in Ihrem Fall geregelt ist.

Bei dieser Wohngeldgeldbehörde können Sie sich auch ausführlich beraten lassen – ein Angebot, das Sie vorab nutzen sollten, um Ihre Rechte zu kennen.

Das Wichtigste zum Wohngeld in Kürze

Wohngeld unterstützt Menschen, die sich selbst versorgen, aber geringes Einkommen haben. Sowohl Mieter als auch Untermieter und Eigentümer können Zuschüsse für ihre Wohnaufwendungen bekommen.
Abhängig ist die Höhe des Wohngelds von der Haushaltsgröße, den Einkommensgrenzen des jeweiligen Wohnorts und der Höhe der Aufwendungen. Jede Stadt und Gemeinde hat eine eigene Wohngeldbehörde, die die Grenzen individuell festlegt. Bei Fragen können Sie sich hier umfassend beraten lassen.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich nach Bewilligung meines Antrages eine Erhöhung fordern?

Dies ist in manchen Fällen möglich:

  • Wenn die Anzahl der Personen im Haushalt steigt.
  • Ihr Einkommen um mindestens 15 Prozent vermindert wird.
  • Ihre Miete um mindestens 15 Prozent erhöht wird.

Muss ich steuern auf das Wohngeld zahlen?

Nein, das Wohngeld ist steuerfrei.

Was, wenn mein Wohngeldantrag nicht bewilligt wird?

Sie haben einen Monat Zeit, einen Widerspruch einzulegen. Diesen müssen Sie bei der gleichen Behörde einreichen wie Ihr ursprünglicher Antrag.

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Maria H.

Schriftstellerin mit 5 Jahren Erfahrung, spezialisiert auf Sozialhilfe und Verwaltungsverfahren. Mein Ziel ist es, so viele Informationen wie möglich bereitzustellen und diese gleichzeitig so zu vereinfachen, dass jeder die Leistungen erhalten kann, auf die er Anspruch hat.

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